Keine Lust auf Sex –immer zu viel um die Ohren Teil2
23.5.2021
Es geht also darum wieder mehr zu spüren und damit meine ich nicht Liebe. Es ist sehr gut, wenn das Liebesgefühl auch an Bord ist, aber es geht in erster Linie um die körperlichen Empfindungen. Gut, wirst du dir sagen, ich empfinde ja etwas. Aber vielleicht kannst du dich auch an die Zeit der Verliebtheit erinnern, in der man dauernd Schmetterlinge im Bauch hatte und jede Berührung des anderen sehr stark körperlich zu spüren war und zwar oft über den Ort der Berührung hinaus.
Um wieder so eine Empfindung zu haben, würde sich der ganze Aufwand Sex zu initiieren oder mitzumachen wohl eher wieder lohnen, selbst wenn der Tag sehr streng war. Im Laufe der Zeit sind viele Ideen über die andere Person, über die Beziehung und auch über den Sex miteinander entstanden. Diese Ideen können sich zusätzlich wie ein Riegel vor das körperliche Empfinden im Kleinen schieben und manchmal sogar den Orgasmus beeinträchtigen.
Es gibt viele Wege, die dazu führen wieder mehr zu Empfinden. Ein Weg führt direkt über den Körper. Den Körper kann man am besten spüren, wenn man sich bewegt. Aber Bewegung alleine reicht nicht aus. Man muss auch seine Aufmerksamkeit auf die Bewegung richten. Beim Sport zum Beispiel gelingt es einem manchmal, sich richtig gut zu spüren. Manchmal hingegen macht man die Bewegungen automatisch oder mechanisch und ist nicht bei der Sache. Und es ist auch wichtig die Bewegung nicht von außen zu betrachten, was der Muskel jetzt macht oder wie es wohl wirkt, sondern sich wirklich auf die Bewegung im Inneren zu konzentrieren. Dann ist man ganz bei sich und das ist entscheidend für guten Sex. Denn nur du kannst dich spüren und kannst deine Erregung spüren, das kann keiner für dich tun.
Mehr erfährst du in der Fortsetzung.
24.5.2021
Keine Lust auf Sex –immer zuviel um die Ohren Teil3
Besonders wichtig um mehr zu empfinden, sind zunächst die Bewegungen im Beckenbereich.
Diese sind oft gar nicht bekannt oder werden beim Sex nicht eingesetzt. Wenn du diese Bewegungen bewusst nutzt, wirst du sofort oder nach einiger Zeit mehr empfinden. Und das Empfinden wird auch grossräumiger sein. Also du wirst nicht nur an der Eichel oder der Klitoris etwas spüren. Mit diesen Bewegungen gelingt es auch leichter beim eigenen Fühlen zu bleiben und sich nicht von Gedanken und Erwartungen ablenken zu lassen.
Man könnte auch beginnen sich mit all den Gedanken auseinanderzusetzen, die den Sex blockieren. Das ist aber ersten sehr viel langwieriger und zweitens besteht die Gefahr, dass einfach die alten Gedanken von neuen Analyse-Gedanken überdeckt werden und es so schwerer fällt, schlussendlich ins Handeln zu kommen.
Oft höre ich auch sowas wie: ich müssten den Kopf einfach ausschalten können. Das zeigt, dass die Menschen selber sehr genau wissen in welche Richtung es gehen sollte: mehr Körper, weniger Kopf. Wobei die Aussage selber extrem ist, denn ein ausgeschalteter Kopf bedeutet ja eigentlich Tod ;) . Im Grunde erhoffen sie sich mit ihrem Wunsch nach einem Polwechsel, weg von nur im Kopf-Gedankenkreisen, hin zu nur im Körper, eine Lösung des Problems.
Also die Devise ist: mehr tatsächlich im Körper fühlen, weniger im Denken hängen bleiben.
Und man ist nie zu alt, diesen Weg zu gehen. Es bedarf ein wenig Übung, aber die Belohnung ist enorm.
Die Sexualität kann so wieder spannend werden und sogar Energie geben. Erinnere dich an die erste Zeit als du deinen Partner oder deine Partnerin neu kennengelernt hast. Da hat dir die Sexualität wahrscheinlich auch sehr viel Energie und Kraft gegeben und den Alltag leichter gemacht.